
Leihsets Hickory Golfschläger
Die Bodensee Hickory Society verfügt mittlerweile über mehr als sieben Leihsets mit Hickory-Golfschlägern für alle, die sich für diese traditionelle Form des Golfsports interessieren.
Tipps zur Ausrüstung
Ausrüstungstipps für Hickory-Golfer am Bodensee – Stilvoll spielen wie anno dazumal
Liebe Hickory-Golf-Enthusiasten,
wenn ihr an einem Golfturnier mit Hickoryschlägern teilnehmen möchtet, das ausschließlich Originalschläger von vor 1935 zulässt, gibt es einige wichtige Ausrüstungsrichtlinien zu beachten. Hier findet ihr eine Übersicht zu Schlägern, Trolleys, Kleidung und weiterem Zubehör, um perfekt vorbereitet auf dem Platz zu stehen.
1. Hickory-Schläger
- Nur Originalschläger aus der Zeit vor 1935 sind erlaubt.
- Achtet auf eine gute Restauration, denn Hickory-Holz benötigt Pflege. Einige Hickorygolfer schwören darauf, die Hickoryschäfte und die Köpfe der Hölzer zu lackieren, um sie so vor äußeren Einflüssen zu schützen. Der überwiegende Teil der Hickorygolfer auf dem Kontinent zieht es jedoch vor, dies nicht zu tun. Dafür ist es dann wichtig das Holz regelmäßig im Winter z.B. mit Leinsamen Öl einzufetten.
- Die Schlägerköpfe der Eisen sollten aus Schmiedestahl sein, die der Hölzer aus Holz, ohne moderne Materialien oder Anpassungen.
- Die Griffe sollten mit Leder umwickelt sein. Dabei wird es in warmen Ländern ohne viel Regen präferiert die glatte Seite des Leders außen als Griff zu verwenden. In unseren Mitteleuropäischen Klimazonen, bei denen wir auch mal im Regen oder bei Feuchtigkeit spielen, hat es sich vielfach als vorteilhaft erwiesen, die raue Seite des Leders als Griff nach außen zu setzen, da dann der Schläger auch bei Feuchtigkeit griffiger ist.
- Gebrauchte Hickory-Schläger sind auf spezialisierten Online-Marktplätzen wie ebay.de, ebay.com, ebay.co.uk oder kleinanzeigen.de, bei Antiquitätenhändlern oder z.B. bei Iain Forrester (hickoryclubs.eu) erhältlich. Doch Vorsicht, bei den auf Online-Plattformen erworbenen Schlägern handelt es sich häufig um solche, die nicht restauriert sind, d.h. die Griffe können fehlen oder die Schlägerköpfe sind lose. Auch sollte man bedenken, dass beim Kauf von Hickoryschlägern z.B. in Großbritannien oder den USA Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Zollgebühren anfallen können, sofern diese nicht schon bei der Kaufabwicklung z.B. bei eBay direkt abgerechnet werden.
- Für die Reparatur von Hickoryschlägern empfehlen wir Iain Forrester, der in den NL Nähe Aachen ansässig ist. Er ist ein erfahrener schottischer PGA Pro der schon seit 20 Jahren Hickoryschläger sammelt, restauriert und auch für Golfclubjubiläen zum Verleih anbietet.
2. Trolleys und Golftaschen
- Es sind nur historische Trolleys oder solche mit zwei Rädern zugelassen.
- Trolleys modernen Designs oder auch mit mehr als zwei Rädern sind nicht gestattet.
- Alternativ kann eine traditionelle Golftasche aus Leder oder Canvas mit den üblicherweise nur nötigen 5-8 Hickoryschlägern auch bequem getragen werden.
- Historische Golftaschen können ggf. von einem Sattler restauriert werden, meist ist hier der Trageriemen die Schwachstelle, die erneuert werden muss, da alte Riemen gerne nach ein paar Löchern reißen, wenn eine Golftasche 60 Jahre oder mehr in der Ecke lag. Bei historischen Vollledertaschen kann sich diese Investition auf jeden Fall lohnen, wenn das Leder ansonsten in einem guten Zustand ist.
- Ansonsten bieten sich modern hergestellte Taschen im klassischen Stil an, besonders schön sind zum Beispiel die Taschen von Steurer & Jacoby aus Kentucky.
3. Historische Kleidung (ca. 1930)
Für eine authentische Turnierteilnahme ist angemessene Kleidung Pflicht. Dabei sollte auf moderne Materialien wie Gore-Tex o.ä. sowie grelle Farben verzichtet werden.
Herren
- Plus-Fours, Plus-Twos oder Knickerbocker, z.B. von Spencers Trousers in West Yorkshire, England (www.spencers-trousers.com) oder von Retronia in Berlin (www.retronia.de)
- Jackett oder Weste
- Hemd mit Krawatte oder Fliege
- Flat Cap oder Hut, z.B. von Retronia aus Berlin.
- Klassische Golfschuhe, gerne auch zweifarbig oder im Budapester Stil. Moderne Golfschuhe im Sneaker Stil oder solche mit den drei Streifen eines bekannten Sportartikelherstellers aus Herzogenaurach können hier ein ansonsten perfekt zusammen gestelltes Hickoryoutfit zerstören. Das wird häufig übersehen.
Damen
- Kleider oder Röcke (über dem Knie)
- Blusen, ggf. mit Jackett
- Hut (kein modernes Cap oder Visor)
- Klassische Lederschuhe
- Historische Golfbekleidung kann in spezialisierten Vintage-Läden oder Online-Shops für historische Kleidung erworben werden.
4. Zubehör & Regenschutz
- Handschuhe aus Leder, weiß geht immer, schwarz auch.
- Regenschutz z.B. in dezenten Farben, oder in Schwarz. Möglichst keine modernen Funktionsmaterialien.
- Schirme mit Holzgriff und klassischem Stoffdesign, nicht in grellen Farben.
- Für ein authentisches Spielgefühl sollten weiche Bälle verwendet werden, die den historischen Modellen entsprechen. Es darf auch mit Bällen britischer Größe (1,62 Zoll) gespielt werden, so wie dies bis etwa 1990 im modernen Golf zugelassen waren. Im modernen Golf spielen wir in Deutschland seit den 1990er Jahren ausschließlich mit dem Ball amerikanischer Größe (1,68 Zoll). Der britische Ball fliegt weiter und ist windunempfindlicher, da weniger Luftwiderstand. Der amerikanische Ball, insbesondere auch ein weicher Ladies- oder Seniorenball, ist für viele Golfer einfacher zu putten.
- Sollte Sie alte Golfbälle, also z.B. solche britischer Größe verwenden, empfiehlt es sich vorab auf einer Proberunde zu prüfen, ob diese Bälle noch genug Kompression haben und noch gut fliegen, ansonsten kann es wie bei einem abgespielten Tennisball so sein, dass der Ball nicht mehr richtig fliegt. Solche Bälle findet man ggf. auch auf eBay.
Durch die Beachtung dieser Ausrüstungsrichtlinien wird nicht nur das historische Flair der Veranstaltung gewahrt, sondern auch die Herausforderung des Spiels in der Tradition des frühen 20. Jahrhunderts unterstrichen. Gleichzeitig hoffen wir, Ihnen hier einige hilfreiche Tipps gegeben zu haben. Wir freuen uns auf stilvolle, authentische und sportlich faire Runden!
Euer Hickory-Golf-Team vom Bodensee